12 Oktober 2017

Blutmagier - Die Chroniken von Ninavel von Courtney Schafer



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Einst gab der ehemalige Dieb Dev seinem Mentor Sethan ein Versprechen. Und ein Mann von Ehre hält sein Versprechen, egal, was es ihn kostet.
Dev arbeitet als Schmuggler, Vorreiter und Führer über das Weißfeuergebirge. Er lebt in Ninavel, einer Stadt in der Wüste, die einst von einem mächtigen Magier gegründet wurde. Sie ist Anziehungspunkt für alle Arten von Magiern, die ihre Kunst ausüben möchen,denn in der Nachbarstadt Alathien ist die Anwendung von Magie bei Todesstrafe verboten. Ideale Voraussetzungen für einen Schmuggler, magisch aufgeladene Amulette über die Berge zu schmuggeln und in Alathien teuer zu verkaufen. Dev spart seine Einnahmen, um die Tochter seines verstorbenen Freundes frei zu kaufen. Sie gehört zu einer Kinderdiebesbande, doch es ist abzusehen, dass sie für diese Tätigkeit bald zu groß sein wird und an ein Freudenhaus verkauft werden wird. Um ihr dieses Schicksal zu ersparen, legt Dev jeden Cent auf die Seite.


Durch den Betrug seiner Partnerin verliert Dev alle seine Ersparnisse und er muss nun jeden Auftrag annehmen, so seltsam er auch scheinen mag. Er soll einen jungen Adeligen aus Ninavel über die Berge schmuggeln. Ob Dev nun Waren oder einen Menschen schmuggelt ist ihm egal. Der Auftrag ist lukrativ und könnte Mellys Rettung sein. Denn Dev erhält für diesen Auftrag genügend Geld, um sie frei zu kaufen.  Er schließt sich einer Karawane als Vorreiter an, die über das Gebirge zieht um die ersten Waren des Jahres nach Alathien zu bringen. Was für Gründe der junge Mann hat um aus der Stadt zu fliehen, interessiert Dev nicht, er sieht nur die Bezahlung und unternimmt alles, um die Mission erfolgreich zu beenden.
Bald wird er jedoch immer mehr in die Ereignisse um den jungen Kiran verstrickt. Dem Konvoi stoßen seltsame Dinge zu: Ungewöhnliche Wetterkapriolen, Lawinenabgänge, Stürme wie aus dem Nichts. Selbst der dümmste Mensch beginnt zu ahnen, dass dahinter Angriffe eines Magiers stecken. Doch womit hat der Konvoi den Angriff eines Magiers provoziert? Dev ahnt bald, dass es mit seinem Schützling Kiran zu tun hat.
Als Kirans Geheimnis offenbar wird, müssen er und Dev den Konvoi verlassen und abseits der normalen Routen einen Weg über das Gebirge finden um den Rest des Karawane zu schützen und unschuldige Opfer zu vermeiden. Dev verrät damit seine Freunde und Kollegen, denn als Vorreiter ist es seine Pflicht, die Karawane  zu begleiten und sicher über das Gebirge zu bringen. Er weiß, dass er von nun an ein Ausgestoßener ist und niemals mehr als Vorreiter wird arbeiten können. Doch das Geld, das er für die Übergabe Kirans bekommt, bedeutet die Rettung Mellys und die Erfüllung eines Versprechens, das ist ihm der Verlust seiner Arbeit und seines Rufes Wert.
Dev gelingt es, die Verfolger zu überlisten. Während ihrer Flucht werden die beiden unterschiedlichen Männer so etwas wir Freunde, jeder hat Talente, die der andere zu schätzen lernt. Als der junge Führer erkennt, dass sein Schützling in Alathien in eine Falle läuft, entschließt er sich, menschlich zu handeln, und Kiran zu helfen. Dabei bekommt er Unterstützung von Cara, die mit der Karawane nun ebenfalls die Stadt hinter den Bergen erreicht hat und wissen möchte, warum Dev Verrat an all seinen Freunden begangen hat.
Kommentar:
Ein junger Mann zwischen Ehre und Gewissen. Auf der einen Seite das Versprechen, das er seinem Mentor gab. Auf der anderen Seite der junge Kiran, der in eine Falle läuft und dessen Leben bedroht wird. Hält Dev sein Versprechen gegenüber Sethan, verliert Kiran sein Leben. Hilft er Kiran, verliert er die Einnahmen aus dem Auftrag und Melly wird als Prostituierte enden. Keine leichte Entscheidung für einen jungen Mann, der bis dahin eher die leichten Seiten des Lebens genossen und ein unstetes Leben geführt hat. Die Feinde, die Kiran bedrohen, sind mächtig, Angst einflößend und unbesiegbar. Ein Kampf David gegen Goliath. Aber Dev stellt sich der Aufgabe, weil sein Gewissen es fordert. Er weiß, dass sein Mentor ebenso entschieden hätte und er möchte ihm alle Ehre machen.
Im Gegensatz zu Dev, der als Mitglied einer Kinderdiebesbande aufgewachsen ist, führte Kiran ein wohlbehütetes Leben. Er ist naiv und leichtgläubig und glaubt an die Gleichheit der Menschen. Obwohl Magier, sieht er die Menschen nicht als minderwertig an, die man ohne zu fragen ausbeuten kann. Dies führt zu einem Konflikt mit seinem Meister, welcher der schlimmsten Kaste der Magier angehört. Trotz des blutigen Umfeldes und der arroganten Einstellung der Magier den Menschen gegenüber, bewahrt sich Kiran seine Unschuld und verlässt lieber seinen Meister Ruslan, als so zu werden wie er.
Zwei sehr gegensätzliche junge Männer, die durch das Schicksal aneinander gebunden werden und fortan einen gemeinsamen Weg beschreiten. Sicher nicht innovativ aber die Autorin erzählt sie Geschichte sehr spannend und hat zwei sehr unterschiedliche Protagonisten geschaffen, die dem Leser von Beginn an sympathisch sind.
Das Cover ist schön gestaltet, leider fehlt aber ergänzendes Kartenmaterial zu der Welt und auch ein Glossar. Mich hätte zum Beispiel interessiert, welche Arten von Magier es gibt und über welche Kraftquellen sie verfügen. Ebenso geht die Autorin nicht darauf ein, warum in Alanthien Magie verboten ist bzw. strenger Kontrolle unterliegt. denn auch dort gibt es mächtige Magier, wie wir im Laufe der Geschichte erfahren.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger und ich hoffe, wir müssen nicht lange auf Band zwei warten, um zu erfahren, was aus Dev, Kiran und Cara wird.
Fazit:
Ein packendes Debut, das den Leser von Beginn an fesselt. Etwas mehr Informationen über Alathien wäre schön gewesen aber das wird hoffentlich in Band zwei nachgeholt.
Titel: Blutmagier
Reihe: Die Chroniken von Ninavel
Übersetzer: Angela Koonen
Verlag: Bastei-Lübbe, TB, 480 Seiten
ISBN: 978-3404207251

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